.:: Discover Slovakia - Alles über Slowakei ::.
slovak
english
deutsch

SLOWAKISCHE HISTORIE

Die Archäologie belegt die Existenz des Menschen auf slowakischem Boden vom mittleren Paläolithikum (200.000 bis 35.000 v.Chr.). In der Bronzezeit (1.900 bis 700 v.Chr.) war das Gebiet der Slowakei ein bedeutender europäischer Bronzeproduzent. Auf die Bronzezeit bezieht sich auch die älteste bekannte Steinarchitektur in Spisský Stvrtok: runde Bastionen, Mauern, Häuser. Archäologische Funde aus der Eisenzeit (700 bis 500 v.Chr.) weisen auf Einflüsse der griechischen Zivilisation aus dem nördlichen Schwarzmeergebiet und der etruskischen Kultur aus dem Süden hin.

Die ersten Münzen in der Slowakei wurden von den Kelten geprägt, die im 5. Jahrhundert v.Chr. vom Westen her eindrangen. Kurz vor der Änderung der Zeitrechnung breitet sich das Römische Reich bis hin zur Donau aus. Nördlich dieser Zone ließen sich die Germanen nieder, die den ersten bekannten Staat auf dem Gebiet der heutigen Slowakei bildeten (Vannius Königreich). In der Slowakei hielten sich damals römische Garnisonen auf, die hier Befestigungen und Siedlungen bauten. Die Slowakei wurde so für vier Jahrhunderte die Trennlinie zwischen der damals "zivilisierten" und der "barbarischen" Welt. Zur Zeit der Völkerwanderung wurde das Gebiet von den Goten und Langobarden auf ihrem Weg nach Norditalien durchquert. Die nomadischen Hunnen wiederum bedrohten im 5. Jahrhundert den Süden und Westen Europas von den Donauebenen her.

Zur gleichen Zeit - im 5. Jahrhundert - drangen die Slawen in das Gebiet der Slowakei ein. Sie lebten mit den ihnen etwas später nachfolgenden Awaren in einer gewissen Symbiose. Sie nahmen an gemeinsamen Feldzügen gegen die Franken, Langobarden und Byzantiner teil, wurden jedoch von den Awaren auch unterdrückt.. Ein Aufstand gegen die Awaren war schließlich der Anlaß für die Entstehung des ersten schriftlich belegten Staatsgebildes der Westslawen - das Reich Samo's. Anfang des 9. Jahrhunderts entstand - durch die Verbindung des Altmährischen und des Nitraer Fürstentums - Großmähren, das das Gebiet der heutigen Slowakei, Mährens, einen Teil Ungarns und Österreichs einschloß. Zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert erlebte das Land während der ungarischen Monarchie eine Periode der kulturellen Entfaltung und des Wachstums, die Städte wurden zum Mittelpunkt des Aufschwungs.

Im Jahr 1521 eroberten die türkischen Heere Belgrad, im Jahr 1526 besiegten die Türken das ungarische Heer bei Mohác und machten sich den Großteil des Landes untertan. Den ungarischen Thron bestieg eine neue Dynastie - die Habsburger, die die ungarische Monarchie in ihr mitteleuropäisches Vielvölkerreich eingliederten. In dieser Periode stieg die internationale und innenpolitische Bedeutung der Slowakei. Durch ihre südlichen Gebiete zog sich die Grenze zwischen der christlichen und der islamischen Welt. Im Jahr 1536 wurde Bratislava (Preßburg) zur Hauptstadt der Habsburger-Monarchie.

Am Ende des 18. Jahrhunderts verbreiteten sich in Mitteleuropa die Ideen von bürgerlicher Gleichheit und nationalem Bewußtsein. Im Frühjahr 1848 erarbeitete die slowakische nationale Bewegung ein politisches und staatsrechtliches Programm. Damit betraten die Slowaken zum ersten Mal die Bühne der europäischen Gesichte als moderne selbständige Nation. Dem erfolglosen slowakischen Septemberaufstand von 1848 entsprang der Slowakische Nationalrat, der das erste repräsentative politische slowakische Organ der Geschichte war. Seine Mitglieder bemühten sich, durch Zusammenarbeit mit dem kaiserlichen Wien die Abtrennung der Slowakei von Ungarn und ihre Eingliederung als autonomes Gebiet in die Formation einer föderativen Habsburger-Monarchie zu erreichen.

Am Ende des I. Weltkrieges gewann die Idee der Zerschlagung der Habsburger-Monarchie und der Schaffung einer selbständigen Tschecho-Slowakei die Unterstützung der Entente-Großmächte - der USA, Englands, Frankreichs und Italiens. Am 28. Oktober 1918 rief das tschecho-slowakische Nationalkomitee in Prag die Tschecho-Slowakei aus, am 30. Oktober sprach sich auch der Slowakische Nationalrat für eine Vereinigung der Slowakei mit den tschechischen Ländern aus. Die Tschecho-Slowakische Republik war einer von mehreren Nachfolgestaaten der Österreichisch-ungarischen Monarchie. Durch ihre Entstehung endete die fast tausendjährige Zugehörigkeit der Slowakei zu Ungarn.

Der neue Staat entstand aus zwei Teilen mit einer unterschiedlichen Geschichte, mit abweichenden kulturellen Traditionen, einer unterschiedlichen ethnischen Zusammensetzung und einem verschiedenen Niveau der Wirtschaft. Nach dem II. Weltkrieg entwickelte sich ein Kampf zwischen den Demokraten und den Kommunisten, der mit einer Niederlage der Demokratie endete. Es folgten die Jahre der kommunistischen Diktatur. Nach dem Terror der fünfziger Jahre kam es durch gesellschaftliche Veränderungen zu einer Lockerung. Verhälnismäßig starke Gruppen in der Kommunistischen Partei und außerhalb der Partei bemühten sich um Reformen. Dieser Versuch ging als "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" in die Geschichte ein. Während die tschechische Reformbewegung in den sechziger Jahren die Demokratisierung des Systems anstrebte, schloß die slowakische Bewegung darin auch die Erneuerung der Selbstverwaltung der Slowakei und die Föderalisierung der Tschecho-Slowakei ein. Am 27. Oktober 1968 nahm das Parlament das Verfassungsgesetz über die Föderation an. Mit ihm verwandelte sich die Tschecho-Slowakei in einen föderativen Staat. Aber die Besetzung des Landes im August 1968 durch die Truppen des ehemaligen Warschauer Paktes erstickte die Reformpolitik im Keim. Die Tschecho-Slowakei wurde wieder zu einem Vasallen der UdSSR.

Nach der Novemberrevolution 1989 folgten die ersten freien Wahlen im Jahr 1990. Die Tschecho-Slowakei wurde umbenannt in Tschechische und Slowakische Föderative Republik (CSFR). Es zeigte sich aber in der Folgezeit, dass die Meinungen über die gemeinsame Staatlichkeit in den beiden Teil-Republiken sehr verschieden waren. Bei den Wahlen 1992 wurden zwei Parlamente in den Teil-Republiken gewählt. Im September 1992 nahm das Slowakische Parlament die Slowakische Verfassung an. Am 1. Januar 1993 begann die Geschichte der neuen Slowakischen Republik, die am 19. Januar 1993 in die Vereinten Nationen und am 30. Juni 1993 in den Europarat aufgenommen wurde.

Quelle :
>Die Geschichte der Slowakei und der Slowaken< von Dr. Lubomir Lipták,
wissenschaftlicher Mitarbeiter des Historischen Instituts der Slowakische Akademie der Wissenschaften, Bratislava, herausgegeben vom Ministerium für Aussenpolitik der Slowakischen Republik

Der Verlauf der slowakischen Geschichte

6. bis 8. Jh.n. Chr.
Entstehung slawischer "Großreiche" auf dem Gebiet der heutigen Slowakei
9. Jh.
Großmährisches Reich. Slawenapostel Kyrill und Methodius führen glagolitische Schrift ein. Sieg der Magyaren und des bayrischen Heerbanns über das Großmährische Reich bei Pressburg. Slowakei wird zur ungarischen Provinz (Ober-Ungarn).
10. Jh.
Entstehung der Przemysliden-Dynastie in Böhmen, Teilung der Westslawen in Tschechen und Slowaken
1241
Béla IV. holt nach Mongolenverwüstungen deutsche Siedler in großer Zahl (1271 Zipser Willkür) in die Slowakei.
14. Jh.
Ein Viertel der Bewohner der Slowakei sind Deutsche (Bergleute, Händler, Handwerker).
1437
Das Haus Habsburg erheiratet erstmals die ungarische Königswürde.
1526
Sieg der Türken bei Mohács über Ungarn. Hauptstadt von Stuhlweißenburg nach Pressburg verlegt. Bischofssitz von Gran (Esztergom) nach Tyrnau verlegt. Ungarischer Adel flüchtet in oberungarische Städte, vermischt sich mit slowakischem Adel.
16. bis 18. Jh.
Ungarischer Adel erhebt sich in teilweiser Kollaboration mit Türken, später auch mit protestantischen (deutschen) Städten der Slowakei gegen das Haus Habsburg. Gegenreformation. Niedergang der Städte.
18. Jh.
Reformen Maria Theresias und Josephs II.; Liberalisierung bringt kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung.
19. Jh.
Wachsender ungarischer und slowakischer Nationalismus. Entstehung der slowakischen Schriftsprache
1848
Slowakische Intellektuelle sprechen sich in Liptau für eine Föderalverfassung
der k.u.k-Monarchie aus.
1849
Ablehnung slowakischer nationaler Autonomie durch Regierung Schwarzenberg führt zu Hinwendung slowakischer Intelligenz zum Panslawismus. Zunehmende Auswanderung (vor allem nach Amerika) aus wirtschaftlichen Gründen.
1867
Nach österreich-ungarischem Ausgleich starke Magyarisierung.
1918-1920
Die Slowakei wird durch Pariser die Vorortverträge Teil der neugegründeten Tschechoslowakei. Ungarn verliert durch den Vertrag von Trianon Gebiete nördlich der Donau.
1920 bis 1938
Religiöse Gegensätze und tschechische Dominanz in der CSR führen zur Verstärkung des slowakischen Nationalismus. Karpatendeutsche (ca. 5 % der Bevölkerung) erhalten Kulturautonomie.
30.9.1938
Münchener Abkommen. Die CSR wird gezwungen, die Sudetengebiete an das Deutsches Reich abzutreten.
Oktober 1938
Slowakischer Landtag/Regierung erklären slowakische Autonomie: Tschecho-Slowakei.
XI.38
Wiener Schiedsspruch zwingt Tschecho-Slowakei zur Abtretung von Gebieten an Polen und Ungarn.
14. März 1939
Hitler droht Msgr. Jozef Tiso, dem Chef der autonomen slowakischen Regierung, mit der Aufteilung der Slowakei; der slowakische Landtag votiert daraufhin für die Selbständigkeit der slowakischen Republik. Tiso stellt die Slowakei unter den "Schutz des Führers".
15. März 1939
Der tschechische Parlamentspräsident Hacha unterzeichnet unter Druck Hitlers die Errichtung eines "Protektorats Böhmen und Mähren".
1940
Beitritt der Slowakei zum Dreimächtepakt. Aktive Teilnahme am Krieg gegen die UdSSR. Die Slowakei produziert Rüstungsgüter für das Deutsche Reich (Hermann-Göring-Werke).
29.8.1944
Slowakischer Nationalaufstand führt zum de facto-Austritt des Landes aus dem Dreimächtepakt und zu verstärkten Aktivitäten kommunistischer Partisanen.
1945
Wiedereingliederung der Slowakei in die CSR durch bürgerliche Regierung. Vertreibung der Karpatendeutschen. Abtretung der Karpato-Ukraine an die UdSSR.
1948
Machtübernahme der Kommunisten; slowakische Rüstungsindustrie wird im Warschauer Pakt verstärkt.
1968
Prager Frühling A. Dubceks, Teil-Autonomie der Slowakei. Einmarsch der "sozialistischen Bruderstaaten" auf der Grundlage der Breschnew-Doktrin.
1989
Offizieller Besuch Gorbatschows, "Samtene Revolution" unter Führung der "Bewegung Öffentlichkeit gegen Gewalt" (hauptsächlich Oppositionelle aus Kirche und Naturschutz-Bewegung.)
Husak erklärt seinen Rücktritt als Staatspräsident. Dubcek wird zum Präsidenten der Föderalen Versammlung gewählt.
1990
Erste freie Wahlen in der CSFR
1991
Beitritt der CSFR zum Europarat, Unterzeichnung des EG-Assoziierungsabkommens
1992
Slowakisches Parlament verabschiedet die Deklaration über die Souveränität der Slowakei. Gesetz über Auflösung CSFR im Föderalparlament verabschiedet.
1.1.1993
Unabhängigkeit der Slowakischen Republik.
Schon in den ersten 15 Monaten der Unabhängigkeit innerhalb der Regierungspartei HZDS (Bewegung für eine demokratische Slowakei) erhebliche Spannungen.
März 1993
Außenminister Knazko verlässt zusammen mit acht Abgeordneten die HZDS und gründet die ADSR, weitere Parteiaustritte und -ausschlüsse folgen.
April 1993
Europaabkommen (tritt am 01.01.1995 in Kraft)
30.09. -1.10.1994
Regierung Meciar hat sukzessive ihre parlamentarische Mehrheit verloren. Nach einer Rede von Präsident Michal Kovac im Parlament, in der er scharf mit der Regierung abrechnet, stellt die Opposition einen Misstrauensantrag gegen die Regierung.Bei Neuwahlen wird Meciars HZDS wieder stärkste Partei. Er bildet eine Koalition mit der SNS (Slowakische Nationalpartei) und der linkspopulistischen ZRS.Staatspräsident Kovac forderte die Regierung seit 1994 immer wieder auf, Demokratiedefizite zu beseitigen.
25./26.09.1998
Wahl des Abgeordnetenhauses, Mikulas Dzurinda (SDK) wird Ministerpräsident
29.5.1999
Erste Direktwahl des Staatspräsidenten, gewählt wird Rudolf Schuster.
15.2.2000
Beginn der Beitrittsverhandlungen mit der EU
20./21.09.2002
Bei den Parlamentswahlen gewinnen die konservativ-liberalen Parteien SDKU, SMK, KDH und ANO die parlamentarische Mehrheit und können somit die Regierung bilden. Alter und neuer Premierminister ist Mikulas Dzurinda.
21./22.11.2002
Beim Prager NATO-Gipfel wird die Slowakei zum Beitritt in das Bündnis eingeladen
12./13.12.2002
Als eines von insgesamt zehn Beitrittsländer wird die Slowakei beim Europäischen Rat in Kopenhagen als künftiges Mitglied bestätigt
16.4.2003
In Athen werden feierlich die Beitrittsverträge der EU unterzeichnet
Dezember 2003
Durch verschiedene Parteiaustritte und die Gründung des "Freien Forums" durch den früheren Verteidigungsminister Simko verliert die Regierungskoalition ihre parlamentarische Mehrheit, setzt ihre Arbeit jedoch als Minderheitsregierung fort.
29.3.2004
Beitritt der Slowakei zur NATO
03./17.04.2004
Zweite Direktwahl des Staatspräsidenten, aus der Ivan Gasparovic als Sieger im zweiten Wahlgang hervorgeht
1.5.2004
Beitritt der Slowakei zur Europäischen Union
REKLAME
Information portal uber Slowakei - TOJESLOVENSKO.sk

cyklon.sk


cyklon.sk




Obrázok s.r.o. - webdesign a webhosting ©2004 - 2005